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Ändernde Regulierungen

Firmen wollen Kontinuität
Viele Firmen sind sich der Bedeutung von "Red Tape" bewusst. Unnötige und komplizierte bürokratische Hürden und Anforderungen erschweren die Marktteilnahme und verursachen Kosten, ohne einen Mehrwert zu bieten.

Was oft jedoch unterschätzt wird und noch viel grössere Kopfschmerzen verursacht sind konstant ändernde Regulierungen. Wenn Prozesse und Dokumentationen andauernd angepasst werden müssen, weil sich die Anforderungen ändern, geht viel Effizienz und so Produktivität verloren. Im schlimmsten Fall muss sogar auf die Teilnahme an einem bestimmten Markt verzichtet werden, da die Kosten für Compliance höher sind als der erwartete Ertrag.

Brexit und die Folgen
Weil ändernde Regulierungen ein konstantes Risiko darstellen und in allen Märkten und Rechtsräumen vorkommen, hat der Brexit und die daraus resultierenden Folgen für den EU-Binnenmarkt das Risiko greifbar gemacht. Innerhalb von 3.5 Jahren ist der UK-Markt bis Ende 2020 aus dem EU-Binnenmarkt gelöst worden, was grosse Verwerfungen nach sich zog. Nach dem Austritt mussten Produkte, die zuvor nur für den Binnenmarkt zertifiziert waren, zusätzlich nochmals für den UK-Markt zertifiziert werden, um den Verkauf in beiden Märkten zu ermöglichen. Das bedeutet mehr Aufwand und mehr Kosten. Zudem müssen Produkte beim Import und Export nach Grossbritannien jetzt auch auf ihre Zertifizierung geprüft werden. Dies führt zu mehr Aufwand und Kosten bei der Zulassung und dem Handel von Produkten.

Je mehr solche verschiedenen Märkte vorhanden sind, desto grösser ist das Risiko einer Änderung der Regulierungen in einem der Märkte. Unter Umständen kann dies die gesamte Produktion betreffen, da es kostspielig wäre, speziell für jeden Markt zu produzieren. Daher müsste die gesamte Produktion umgestellt werden, um den Anforderungen einer Marktregulierung gerecht zu werden. Dies reduziert die Produktivität und so die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen.

Entwicklung des Risikos

In der Zeitreihe wird die Dynamik des Risikos über die Jahre hinweg aufgezeigt. Die Punkte zeigen die jeweilige Bewertung des Risikos im jährlich publizierten Funk Global Risk Consensus.

Methode info

Interessante Fakten

Keine Erholung auf Vor-Covid-Niveau nach Markt-Trennung

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Aussenhandels aus Sicht Grossbritanniens mit der EU und dem Rest der Welt. Der Handel mit der EU hat sich nie mehr auf das Vor-Covid-Niveau erholt, da durch die Trennung der Märkte viele neue Regulierungen eingeführt wurden.

Importe und Exporte von Gütern des Vereinigten Königreichs

Importe und Exporte von Dienstleistungen des Vereinigten Königreichs

Note: Goods excludes unspecified goods. Services data is only available to the third quarter of 2021
Source: ONS

Abhängigkeit zu Events

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US-China Handelskrieg
2018 - 2023

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US-EU Handelskrieg
2018 - 2021

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Brexit 2016 - 2020

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OECD-Mindeststeuer - 2021

Die OECD-Mindeststeuer bezieht sich auf einen Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur Bekämpfung der Steuervermeidung multinationaler Unternehmen. Das Ziel dieser Initiative ist es, sicherzustellen, dass Unternehmen einen angemessenen Beitrag zu den Steuersystemen der Länder leisten, in denen sie tätig sind, und Steuerlücken zu schließen.

Die OECD-Mindeststeuer basiert auf zwei Säulen:
1. Säule: Verteilung der Besteuerungsrechte Diese Säule zielt darauf ab, das Besteuerungsrecht zwischen Ländern neu zu verteilen, insbesondere in Bezug auf digitale Unternehmen und Unternehmen mit signifikanter wirtschaftlicher Präsenz in einem Land, aber ohne physische Präsenz. Sie soll sicherstellen, dass Gewinne angemessen auf die Länder verteilt werden, in denen die Unternehmen tätig sind.

2. Säule: Globale Mindeststeuer Diese Säule soll sicherstellen, dass Unternehmen unabhängig von ihrer Unternehmensstruktur oder ihrem Tätigkeitsbereich einen Mindeststeuersatz zahlen. Der genaue Mindeststeuersatz wurde noch nicht festgelegt, aber die OECD schlägt einen Satz von mindestens 15 Prozent vor.

Die Idee hinter der globalen Mindeststeuer besteht darin, Steueroasen und aggressive Steuerplanung zu bekämpfen, bei der Unternehmen ihre Gewinne in Niedrigsteuerländer verlagern, um ihre Steuerlast zu reduzieren. Indem ein Mindeststeuersatz festgelegt wird, sollen Unternehmen davon abgehalten werden, in Steuerparadiesen oder Niedrigsteuerländern Gewinne zu verschieben und so die Steuerbasis anderer Länder zu untergraben.

Der Vorschlag der OECD-Mindeststeuer wurde von vielen Ländern und internationalen Organisationen unterstützt. Im Oktober 2021 erzielte die G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer eine politische Einigung auf die Einführung einer globalen Mindeststeuer. Es wird erwartet, dass weitere Details und die Umsetzung in den kommenden Jahren festgelegt werden.

Ihr Risikospezialist

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Stefan Brändli
Risk Analyst, MSc ERDW ETHZ
Telefon +41 58 311 05 79
stefan.braendli@funk-gruppe.ch

Kontakt

Funk Zürich
Hagenholzstrasse 56
CH-8050 Zürich

T +41 (0)58 311 05 00
info@funk-gruppe.ch
www.funk-gruppe.ch

Methode

Damit der Funk Global Risk Consensus so neutral wie möglich ist, werden die erfassten Risiken aus fünf ausgewählten Studien in eine Rangliste gebracht. Alle fünf Studien basieren auf Befragungen von Führungskräften. Die Auswahl ist dabei Global um eine möglich weitreichende und umfassende Erhebung zu haben. Da in jeder Studie bereits eine Bewertung aufgrund der Anzahl Nennungen vorhanden ist, benutzt Funk ein einfaches Punktesystem, um die Risiken zu bewerten. Ist ein Risiko bei einer Studie auf Platz eins, wird es mit 10 Punkten bewertet, ist es auf Platz 10 mit einem Punkt. Danach werden die Punkte der Risiken von allen Studien zusammengezählt. Dadurch entsteht eine neutrale Rangliste im Funk Global Risk Consensus, da so nur Risiken, die in mehreren Studien auf den vorderen Plätzen genannt werden es auch im Funk Global Risk Consensus in die vorderen Plätze schaffen.

Studien

AGCS (Allianz Global Corporate Solutions) Allianz Risk Barometer – Befragung von ca. 3.000 Risikomanagement Expert*innen aus 100 Ländern. Ziel ist es, die wichtigsten Betriebsrisiken zu bestimmen.

WEF (World Economic Forum) (World Economic Forum mit Beratungs- und Versicherungspartnern, National University of Singapore, Oxford Martin School - University of Oxford, Wharton Risk Management and Decision Processes Center - University of Pennsylvania): The Global Risks Report - Als Grundlage dient die Global Risks Perception Survey welche die rund 800 Mitglieder des WEF ausgefüllt haben. Zusätzlich wurden noch gut 200 Mitglieder der Global Sharpers Community befragt. Das Ziel ist, aufgrund der Antworten gemeinsam nachhaltige Lösungen für die wichtigsten Risiken zu finden.

BCI (Business Continuity Institute) BCI Horizon Risk Scan - Das BCI hat über 9.000 Mitglieder in über 100 Ländern, welche für den Horizon Risk Scan befragt werden. Das Ziel ist, Firmen widerstandsfähiger zu machen.

PwC (PricewaterhouseCoopers) Annual Global CEO Survey - über 5.000 CEOs aus 100 Ländern werden für die jeweilige Ausgabe befragt.

NC State University und Protiviti (Research conducted by NC State University's ERM initiative and Protiviti): Executive Perspective on Top Risks - Befragung von ca. 1.100 Board Members und Executives weltweit. Das Ziel ist es, Firmen eine vereinfachte Handhabung von Risiken zu ermöglich.

Kontaktadresse

Funk Insurance Brokers AG
Marketing
Hagenholzstrasse 56
8050 Zürich

T +41 (0)58 311 05 00
info@funk-gruppe.ch

Konzept, Design und Code

Schwizer Design GmbH
Gallusstrasse 43, 9000 St. Gallen
www.schwizerdesign.ch

Handelsregistereintrag

Eingetragener Firmenname: Funk Insurance Brokers AG
Nummer: CHE-103.747.426
Handelsregisteramt: Luzern

Haftungsausschluss

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Allgemeine Anmerkung zu den Ergebnissen der Arbeitsvolumenstatistik (AVOL)Von 1991 bis 2009 wurde die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE; Hauptquelle der AVOL) jeweils im zweiten Quartal durchgeführt. Seit 2010 werden die Daten der SAKE vierteljährlich erhoben (kontinuierliche Erhebung). Für eine bessere Gewichtung wurden im Jahr 2017 für den Zeitraum 2010-2016 bei der Kalibrierung Sozialversicherungsdaten herangezogen. Durch die Berücksichtigung dieser neuen Dimension steigt die statistische Genauigkeit, insbesondere in Bezug auf den Arbeitsmarktstatus (erwerbstätig/erwerbslos gemäss ILO/nichterwerbstätig). Die Änderung der Periodizität sowie die Verbesserung der Gewichtung des SAKE führen bei einem Teil der Ergebnisse zu einem Bruch in der Zeitreihe zwischen 2009 und 2010; dieser Bruch zeigt sich ebenfalls bei der AVOL.

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